Erste Ausrüstung und wichtige Regeln – für Mountainbike Einsteiger
Was muss man als Mountainbike Einsteiger alles haben, wissen und überhaupt auf die Tour mitnehmen? In diesem Artikel versuchen wir...
Im letzten Urlaub habe ich mir SUP selbst beigebracht, ohne einen Kurs zu besuchen. Da ich zwei Wochen lang täglich auf den unterschiedlichen Boards geübt habe, konnte ich einige Erfahrungen sammeln, Tricks entdecken und herausfinden, was besonders wichtig für den Erfolg ist. Nachdem mein Mann, meine Kinder und sogar Großeltern neugierig auf SUP geworden sind, habe ich für sie mini SUP-Ausbildungskurse gehalten. Und da ich sie alle für SUP begeistern konnte, möchte ich mein Wissen in diesem Artikel an dich weitergeben.
Stand-Up-Paddle oder SUP hat schon immer meine Neugierde erweckt. Kennst du die schönen Bilder im Netz mit SUP-Begeisterten, die ein See auf dem Board erkunden, oder Aktivurlauber, die eine Reise den Fluss entlang unternehmen? Da kommt die Abenteuerlust bei mir hoch. Was mich aber absolut begeistert hat, waren die Bilder mit den Hunden am Board. Das sollte dann mit den Kindern auch prima funktionieren, oder? Das wollte ich unbedingt ausprobieren.
Meine ersten Versuche am SUP machte ich in meinem Urlaub in Italien, am Meer. Am Strand gab es einen Verleih-Stand, wo ich unterschiedliche SUP-Boards jederzeit ausborgen können. Da ich selbst keine Erfahrungen mit einem SUP-Board hatte, bekam ich einen harten Board mit einer kurzen Einleitung vom Verleih-Stand-Personal. Die Anleitung war sehr einfach:
Das hat sich relativ simpel angehört und ich muss sagen im Kniestand kam ich trotz Wellen und Wind sehr gut voran. Das hat wirklich gut funktioniert, ohne ein einziges Mal umzukippen, und das, obwohl ich zum ersten Mal auf dem SUP ‚gestanden‘ bin.
Das einzige, was im Kniestand ein wenig mühsam war – ein Paddel von einer Seite auf die andere umzulegen. Dennoch ging es mit der Übung dann immer besser.
Nach fünf Minuten versuchte ich dann wie empfohlen aufzustehen. Auf einmal fühlte sich das Brett gar nicht mehr so stabil an… sehrrr wackelig sogar…
Platsch!
Naja, ich wollte eh grad ein bisschen abkühlen gehen…
Ich habe schnell aufgetaucht und zuerst das Paddel und dann den Board eingefangen. Genau in diese Reihenfolge gerade deswegen, weil der Board schwimmt per Definition, während das Paddel schwimmt nur ganz kurz und dann geht es unter. Daher zuerst das Paddel, dann den Board. Außerdem normalerweise gibt es eine Fußbefestigung, sodass der Board nie abhauen kann. Das ist wichtig, gerade wenn man am Fluss oder am Meer übt, wo es Strömungen zusätzlich im Spiel sind.
Ehrlich gesagt habe ich eine Weile gebraucht um auf dem Board stehen und dann auch noch paddeln zu können. Erst am dritten Übungstag hat es wirklich gut geklappt im Stehen sicher zu paddeln. Und wenn ich am Anfang Probleme hatte um auf dem SUP überhaupt stehen zu bleiben, am Ende des zweiwöchigen Urlaubs hatte ich schon ganz andere Probleme – nämlich vom Board so zu fallen, dass es nicht gestellt aussieht. Wenn ihr neugierig seid, wozu ich überhaupt fallen wollte – das war für eine Slowmotion Video Aufnahme.
Mit der Übung bekommt man ein gutes Gefühl für das Board. Man lernt auch das Gleichgewicht total unbewusst zu halten: auch während sich der Schwerpunkt verschiebt (aufgrund von Wind, Wellen, Bewegung), dass es einem wirklich zu fallen schwerfällt. Das war für mich eine überraschende Erkenntnis.
Da ich täglich und gerne auf den unterschiedlichen SUP Boards geübt habe, konnte ich einige Erfahrungen sammeln und Tricks entdecken. Ich stellte fest, welche von den Empfehlungen besonders wichtig für Erfolg waren und noch einiges dazugelernt. Nachdem mein Mann, meine Kinder und sogar Großeltern neugierig auf SUP geworden sind, habe ich für drei Erwachsenen und einen Kind mini SUP-Ausbildungskurse gehalten und möchte dieses Wissen in diesem Artikel weitergeben.
Im Kniestand fehlt es sehr leicht Gleichgewicht am SUP zu halten. Versucht man aufzustehen, wird es wesentlich schwieriger, gerade am Anfang. So wird es gemacht:
Es waren vier Tipps, die mir und meinen Freunden besonderes geholfen haben das Gleichgewicht herzustellen:
Warum man das Gewicht nicht gleichmäßig über die beide Beine verlagern soll? Gerade wenn man noch unsicher am Board steht und noch zu stark das Gleichgewicht ausgleichen versucht, resultiert es sich oft in einem ‚aufschaukeln‘, D.h. man gleicht mit einem Bein etwas zu stark auf, sodass der andere Bein es wieder ausgleichen muss. Dadurch, dass aber beide Beine gleich ‚wichtig‘ und somit gleich stark ausgleichen versuchen, schaukelt sich das Ganze nur noch zusätzlich auf. Also am Anfang hilft es sich für einen ‚Hauptbein‘ zu entscheiden.
Am SUP-Board kann man wirklich viele Positionen annehmen. Deswegen werden in Österreich auch Yoga Kurse auf dem SUP immer populäre. Dennoch sollte man bei der Position Veränderung auch die Verschiebung vom Schwerpunkt berücksichtigen.
Daumen mal Pi Regel besagt, dass je weiter vorne ist der Schwerpunkt, desto leichter ist es gerade auszufahren und schwerer zu Manövrieren. Je weiter hinten befindet sich der Schwerpunkt, desto leichter ist es zu Manövrieren und schwieriger gerade auszufahren.
Warum ist es wichtig zu wissen? Wenn man mit einem Kind oder Hund paddelt, wird der Beifahrer vor dem Fahrer gesetzt. Somit verlagert sich der Schwerpunkt nach vorne und das schnelle Manövrieren dadurch erschwert. Das muss dann natürlich bei den Drehungen berücksichtigt werden, wenn man z.B. auf einen Schwimmenden steuert und sich rasch wenden muss.
Wie ich schon gesagt habe gibt es unzählige Positionen, die man am SUP-Board annehmen kann. Vom Liegen bis Stehen bis Yoga Übungen machen. Dabei wird der Schwerpunkt prinzipiell so verlagert: je höher man steht (sprich je stärker man sich aufrichtet), desto weiter vorne ist der Schwerpunkt, umso niedriger man sitzt, desto weiter nach hinten verschiebt es sich auch.
Das ist wichtig zu wissen, um einen richtigen Positionswechsel machen zu können, gerade wenn man das Board schnell wenden muss.
Um gut und präzise manövrieren zu können, muss man ein gutes Gefühl für das Board, Paddel und Wasserverhältnisse entwickeln, sowie gekonnt mit Schwerpunktverlagerung arbeiten können. Die Grundlagen vom Manövrieren können wie folgt aufgeschlüsselt werden.
Dadurch, dass der SUP-Paddel immer nur auf eine Seite angewandt werden kann, versucht man möglichst selten die Seite zu wechseln. Deswegen sollte man sich groß machen und sein Rücken aufrichten im Hochstand oder auch im Kniestand geht es ganz gut. Wenn man vorne ein Kind oder Hund als Beifahrer sitzen hat, so fällt es einem noch einfacher gerade auszufahren.
Dabei sollte auch der Paddel eine geradeaus Richtung angeben. Dafür paddelt man entlang des Boards. Was bedeutet das? Beim Paddeln taucht ein Paddel an einer Stelle (A) unter das Wasser und an eine andere Stelle (B) taucht es wieder auf. Damit man gerade paddelt, sollten beide Stellen A und B entlang des Boards liegen und nicht weiter wie 10-20 cm vom Board entfernt sein. Wenn die Paddelbewegung nach außen erfolgt, sprich die Eintauchstelle A ist nah am Board und die Auftauchstelle B liegt weiter vom Board, so fängt das Board sich zu wenden an.
Wenn Beifahrer am Ufer bleiben, kann man auch im Sitzen geradeaus flitzen. Aus dem Kniestand setzt man sich auf eigene Fersen auf und verlegt sein Gewicht auf eine Seite vom Board z.B. nach rechts. Dadurch verändert der Board seine Position und kippt ein wenig nach rechts so, dass die rechte Seite quasi das Wasser schneidet, während die linke Seite vom Board sich in der Luft aufhebt. Damit verkleinert man die Reibungsfläche mit dem Wasser und kann mit demselben Energieeinsatz mehr Geschwindigkeit aus dem Board herausholen. Außerdem braucht man immer nur auf eine Seite paddeln – in diesem Beispiel rechts und spart sich das ständige Umlegen vom Paddel. Dabei paddelt man auch den Board entlang.
Nach meine Empfindung macht diese Variante über das Wasser zu gleiten viel mehr Spaß.
Wenn man sanft die Fahrtrichtung ändern möchte, sollte man in erste Linie mit dem Paddel arbeiten. Um links zu halten, paddelt man auf der gegenüberliegenden Seite, also rechts, weg vom Board. Die Bewegung vom Paddel sieht so aus, wie ob man sich einen Schub gibt oder sich von einem imaginären Objekt im Wasser wegschiebt. Diese Paddelbewegung wiederholt man so lange, bis sich die Fahrtrichtung angepasst hat. So einfach geht es im stillen Gewässer. Wenn man aber mit einer Strömung zu tun hat, die gegen wirkt, ist es empfehlenswert aus dem Hochstand runter zu gehen. Durch die niedrigere Lage verschiebt sich der Schwerpunkt nach hinten und der Board reagiert besser auf die Manövrierungsansätze.
Wenn man eine Kollision mit einem Boot, SUP oder Badegast schnell entgegenwirken muss, hilft die Veränderung von der Fahrtrichtung nicht. Da muss man den Board viel schneller wenden können. Dafür geht man in einen niedrigeren Stand, um die Manöver-Reaktion des Boards zu verstärken (durch den nach hinten verlegten Schwerpunkt), und setzt das Paddel ein, aber auf eine ganz andere Weise.
Um eine sofortige und starke Wendung zu machen muss man rückwärts paddeln. Man taucht dafür das Paddel auf die Seite ein, wohin man sich drehen will. D.h. um den Board schnell nach rechts zu wenden, setzt man das Paddel rechts hinten an und zieht es kräftig unter dem Wasser zu sich. In diesem Fall wird einerseits die Fortbewegung verhindert, denn man paddelt rückwärts, und andererseits dreht sich das vordere Teil des Boards nach rechts.
Das ist ein sehr hilfreicher Trick um schnelle Manöver machen zu können, was oft in einem gut besuchten Gewässer unabdingbar ist. Dieses Manöver kann auch gut mit einem Kind am Board durchgeführt werden. Das Kind sollte aber schon gut mit dem Board vertraut sein um eigene Körperposition auch den scharfen Bewegungen anpassen zu können.
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